Charon

Der Gangrel Charon wurde bis jetzt selten in Berlin gesehen. Genauso rar wie er selbst sind auch die Informationen, die über den Mann bekannt sind.

Seit den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts wird er formal als Mitglied des Ersten Magistrat gezählt. Die meiste Zeit befindet sich der Gangrel auf Reisen. In schwierigeren Zeiten kehrt er jedoch immer wieder nach Berlin zurück. Charon ist ein Söldner und hat in der Vergangenheit, sofern der Erste Magistrat seiner Fähigkeiten gerade nicht bedurfte, auch Aufträge anderer Personen oder Kabalen angenommen. Er versteht sich als Freelancer und der Erste Magistrat bot ihm zumindest in der Vergangenheit immer wieder sehr viel Freiheit, um seine Geschäfte zu tätigen. Dennoch schätzen seine Brüder und Schwestern aus dem Ersten Magistrat über viele Jahre seine speziellen Begabungen.

In seiner Freizeit ist der Gangrel ein recht umgänglicher Mann, der meistens freundlich, humorvoll und korrekt agiert. Dennoch, so munkeln seine engsten Bekannten, fehlen ihm sehr oft grundlegende menschliche Eigenschaften. Meist wird dies nur an Kleinigkeiten deutlich, die für andere normal und alltäglich sind. Fast so, als ob er als Vampir zur Welt gekommen sei und daher wenig Verständnis für das besitze, was man nicht aus Büchern lernen kann. Charon selbst schweigt über seine Vergangenheit, dennoch scheint er in Berlin in den Wirren eines Krieges aufgewachsen zu sein. Er besitzt eine gewisse durchgehende Anspannung oder vielleicht auch nur eine sehr begründete Vorsicht, immer und zu jeder Zeit.

Anders hingegen ist sein berufliches Selbst: Charon handelt als Söldner sehr gradlinig. Er ist seinen Auftraggebern loyal und als Person von Werten wie Ehre angetrieben. Gegenüber dem Ersten Magistrat verbindet ihn ein starker Idealismus für dessen Werte. Charon verbindet mit dem Ersten Magistrat die Blüte des Freien Berlins und seiner Ideale. Charon schätzt die Debatte, aber auch das Schwert. Ist er einem Ziel oder einer Aufgabe verpflichtet, wird er nicht eher ruhen als bis er das Ziel erreicht oder die Aufgabe erfüllt hat. So war es jedes Mal. So wird es jedes Mal sein. Denn eine Person ist nur so viel wert wie ihr Ruf.

Es ist nun sicher zehn Jahre her, dass er in der Stadt gesehen wurde, aber eines ist klar: Wird er nach Berlin gerufen, ist dies nie ein gutes Zeichen dafür, wie es um die Domäne steht ...