Zirkel der Mutter

Kurzüberblick: Spirituelle, mystische Vampire, deren Streben nach Macht sie auf uralte Pfade von Naturwesen, Göttern und Dämonen führt, fernab von allem, was noch einen Anschein von Menschlichkeit erweckt.

Besonderheit: Die Angehörigen des Zirkels verfügen über das Potenzial Rituale des Crúac zu wirken, dunkle Blutmagie, deren Macht die gewöhnlicher vampirischer Fähigkeiten in den Schatten stellt.

Typische Konzepte:

  • Medium zwischen dem Diesseits und Jenseits
  • Naturreligiöser Aussteiger
  • Hellsichtige Blinde
  • Polyamouröser Polytheist
  • Korrumpierte Dämonenbeschwörerin
  • Technoschamane
  • Kräuter- und Bluthexe
  • Priester des Blutes und der rituellen Magie

Die Akolythen des Hexenkreises sind heidnische Vampire, oft ohne ersichtliche Ordnung, die Geister und alte Götter in blutigen Riten um Macht anrufen. Im Gegensatz zu einer Verdammung durch Gott propagieren Angehörige dieses Bundes einen ursprünglicheren Quell des Vampirseins. Für sie sind die Anverwandten ebenso ein Teil dieser Welt wie Menschen, Naturgeister, Regen, Magie oder das, was heute heute heidnische Götter genannt wird. Ihre Schöpfungsgeschichten handeln vom gehörnten Gott Cernunos, den Göttern des Todes und des Abgrundes, von Inanna und Ereshkigal, den blutigeren Inkarnationen der Morrigan und vielen schrecklichen Mythen mehr.

Ein gemeinsamer Nenner ist bei den Angehörigen des Bundes manchmal schwer zu finden, kann der individuelle Glaube doch höchst verschiedene Formen annehmen. Er liegt vielleicht am ehesten in der Anerkennung fremder, okkulter Mächte in der Welt, sei es durch naturreligiöse und -magische Anschauungen, beim Verehren der vampirischen Ahnen oder in der Hinwendung zu einem alten, dunklen Pantheon. Wichtig ist beim Zirkel, dass seine Angehörigen sich diesen Mächten nicht zwingend unterordnen. Tatsächlich ist die eigene Göttlichkeit und das Erringen von Macht, nicht zuletzt in der Form der blutmagischen Rituale des Crúac, häufig ein verbindendes Element.

Eine feste Struktur, Hierarchie oder einen gemeinsamen Gründungsmythos bietet der Bund seinen Mitgliedern im Allgemeinen nicht, ob und in welcher Form sich lokale Kabalen organisieren, liegt also umso mehr in den Händen der Charaktere und deren Spielern. Wo im Sanktum häufig dem Glauben eine feste Ordnung gegeben wird, die nicht zufällig an die Machtstrukturen der historischen Kirchen erinnert, kann der Zirkel sich als Gemeinschaft von „Gleichen“, als hermetischer Orden, als matriarchale Hackordnung oder als etwas völlig Chaotisches manifestieren. Nicht wenige Angehörige dieses Bundes gehen ihren persönlichen Weg letzten Endes allein, auch wenn sie die Gesellschaft ähnlich Denkender in einem unverbindlichen Rahmen schätzen. Individualismus, Selbstbestimmtheit und das Streben nach Macht sind im Zirkel vielleicht noch ausgeprägter als im Ordo Dracul.

Was sich nicht leugnen lässt: Die übernatürlichen Mächte, die durch geheime Bücher, eigene Visionen oder von Generation zu Generation weitergegeben werden, funktionieren. Ausgehend von dem Gedanken, dass der Kosmos von einer Kraft durchströmt wird, die der Natur selbst angehört und auch Tiere, Menschen und Vampire erfasst, ist die Blutmagie des Zirkels eine Möglichkeit, diese Kraft zu durchdringen und sich ihrer zu bedienen. Die von Blut befeuerten Flüche und Zauber sind legendär und, geflüsterten Gerüchten zufolge, mit einem langfristigen Festhalten an der eigenen Menschlichkeit kaum zu vereinbaren. Den Zirkel kümmert das wenig. Götter sind keine Menschen.