“She rises like a bloodmoon,
In a sky of a thousand stars bursting.”
Athena Girl, Nikita Gill
Der Name Berlin leitet sich vom slawischen Wort “berlo” - Morast - ab. In den alten Tagen lebten auf dem Gebiet der heutigen Hauptstadt slawische Stämme, die in ihr bis heute ihre Spuren hinterlassen haben.
Nach den alten Sagen der Slawen sind es die Zorien, welche die Bestie Simargl bewachen und den Weltuntergang verhindern. In Berlin sind es die Zorien, die den Schlaf des Ahnen, des Krals, hüten, ihn in blutigen Riten erwecken und wieder in dunkles Vergessen hinab singen. Es soll nicht immer so gewesen sein, weniger als ein halbes Jahrhundert ist es die Stimme der Schwesternschaft, welche im November den uralten Ritus intoniert.
Die Zorien sind eine eingeschworene Gemeinschaft von Frauen, die so innig miteinander verbunden sind, dass sie sich tatsächlich Schwestern nennen. Man erkennt sie leicht daran, dass sie diesem Bund durch ihre Namen Ausdruck verleihen, denen sie immer ‘Zorya’ voranstellen. Sie eint ihr Glaube an das göttlich Weibliche, dem alle in ihrer eigenen Form huldigen. Sie sind überzeugt, dass der Weg zur höheren Einsicht mit Opfern gepflastert ist, und sie sind bereit, diese zu erbringen.
Zorya, Zarya, Zara, Zaranitsa, Zoryushka, Zorya Utrennyaya, Zorya Vechernyaya, polunochna zora - die alten Slawen und jene, die ihnen nachfolgten, hatten viele Namen für die Göttinnen. Doch ihre Assoziation mit den Sternen, insbesondere Aurora und Polaris, hat sich durch die Jahrtausende erhalten. Auch für die heutigen Zorien ist der Stern ein Zeichen, mit dem sie sich verbunden fühlen. Der Lauf der Gezeiten und der Stand der Gestirne nimmt Einfluss auf sie und ihre Entscheidungen. Und so untergliedert sich die Schwesternschaft nach den Jahreszeiten, denen die einzelnen Zorien sich zugehörig fühlen. Getreu dem heidnischen Prinzip des Wandels wechseln sie deshalb ihre politische Stimme in Einklang mit dem Jahreslauf.