Vox Tenebris

Der Geschichte nach gab es einst eine andere Sanktumskabale, die eher "klassisch" kirchlich geprägt war und im Laufe der Industrialisierung leise unterging. Um diese Zeit herum war es ein wandernder Mekhet namens Gideon, der Gläubige verschiedener Herkunft und Überzeugungen zu Versammlungen rief. Diese hatten entweder dialogische Form (ähnlich Anonyme Alkoholiker, Selbsthilfe) oder die Form sozialer Salons. Zunächst ob ihrer zurückhaltenden Art eher unter dem Radar, erreichte die Vox Tenebris um den Zweiten Weltkrieg herum mit dem Eintritt des Ventrue Judas Corvinius eine erste Blüte, die sich auch in entsprechenden Mitgliedszahlen niederschlug. Überlebende der zurückliegenden Kriege, neu Zugezogene und durch die in den Salons behutsam vermittelte Lehre gewonnene Konvertiten bildeten den Grundstock dieser vielseitigen, zentral mekhetisch geprägten Kabale.

Diese hat ihrer Philosophie nach keine Hierarchie, jedes Mitglied trägt den Titel Tenebra/Tenebron, und auch Außenstehende sind zu den Feierlichkeiten und immer noch regelmäßig abgehaltenen Gesprächskreisen stets willkommen. Wer Tenebris werden kann, bestimmt sich hauptsächlich durch Interesse am Wirken der Kabale, und dann durch die Gesamtheit der Tenebrae. Die Weihe geschieht gemeinschaftlich, manchmal öffentlich, doch nie gleich wie bei einem anderen Mitglied zuvor.

Erst im Laufe der Zeit gelangte Gideon in den Besitz von Longinus-Schriften, aber selbst diese blieben lange eher unbeachtet, so dass er begann seine eigenen Gedanken zu Papier zu bringen und aufzuschreiben, was andere Vampire für Erfahrungen gemacht haben.

Zu den Leitsätzen der Kabale gehören:

  • Gott offenbart sich jedem anders. Keiner sei so arrogant zu glauben, nur er habe den Weg zu Gott gefunden. Zu ihm führen viele Wege, und er enthüllt sein Wirken jedem Vampir auf eigene Weise. Ein Teil unserer Aufgabe ist diese Enthüllungen zu finden und aus ihnen zu lernen.
  • Das Requiem ist eine nie endende Offenbarung. Wir glauben an das Prinzip der fortgesetzten, nie endenden Offenbarung. Unser Weg zur Erkenntnis endet erst am Tag des jüngsten Gerichts. Bis dahin sehen wir, reden wir, lernen wir und verbreiten, was wir gelernt haben.
  • In der Sache des Glaubens hat die Lüge keinen Platz. Gegenüber aufrecht nach Gott suchenden Vampiren darf nicht gelogen werden. Dazu gehören alle Gläubigen in Longinus.